Thorsteinn Pálsson

isländ. Politiker; Premierminister 1987-1988; fr. Minister für Fischerei, Justiz und Kirchenangelegenheiten; Botschafter in Großbritannien 1999-2002 und Dänemark 2003-2005

* 29. Oktober 1947 Selfoss

Herkunft

Thorsteinn Pálsson wurde am 29. Okt. 1947 in Selfoss an der Südküste Islands geboren.

Ausbildung

Nach dem Abitur an einem Handelsgymnasium studierte P. in Reykjavík Rechtswissenschaften. Von 1969 bis 1970 war er Vorsitzender der Studentenunion Vaka, Ableger der konservativ-liberalen Unabhängigkeitspartei (Sjálfstaedisflokkurinn). 1974 legte P. sein Examen ab.

Wirken

Vor Ende seines Studiums hatte er beim unabhängigen "Morgunbladid" (Auf. ca. 50.000) eine Journalistenkarriere begonnen, die P. 1975 als Redakteur der seit 1910 existierenden "Vísir" fortsetzte. Inzwischen Mitglied der Unabhängigkeitspartei, die als traditionell stärkste politische Kraft nie allein regieren konnte und als vor allem von Arbeitgebern bevorzugte parteipolitische Gegenmacht zu den linken Parteien gilt, stieg er 1979, mit 38 Jahren, zum Direktor des Arbeitgeberverbandes (Vinnuveitendasamband Íslands) auf. Fast mühelos gelang ihm bei den Wahlen im April 1983, bei denen die Unabhängigkeitspartei mit 38,7 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis erzielte, der Sprung in den Althing. Seine Partei war seit 1980 tief gespalten, als Vizevorsitzender Gunnar Thoroddsen - gegen den Willen der Fraktion - mit Fortschrittspartei (Framsóknarflokkurinn) und sozialistischer Volksallianz (Althýduandalag) eine Koalitionsregierung gebildet ...